Vom Vätterleden bis zum Bergslagsleden

Von Hjo blieben wir weiter auf dem Västra Vätterleden und stapften durch so einige recht matschige Wege, da es doch viele Regenschauer immer mal wieder gab. Praktisch, wenn man Stöcke dabei hat und mal vor testen kann, wie tief das Wasser-Matsch-Loch ist, damit nicht gleich der ganze Schuh versinkt. Ich hab’s nicht immer gemacht, aber schnell dazu gelernt 😉

Unabhängig von feuchten Wegen waren die kommenden Tage wirklich sehr schöne Strecken durch tiefste Wälder mit zum Teil echt sportlichen Steigungen, die irgendwie gut taten. Die unterschiedlichen Wege (Wanderweg, Forstweg, Schotter, Asphalt, Feldweg etc.) wechselten sich echt gut ab, sodass es inklusive zwischendurch intensiven Sonnenschein eine sehr schöne Strecke war. Wenn ein Shelter abends belegt war, die Wandereranzahl nimmt ganz langsam zu, fanden wie immer einen guten Platz in der Nähe auf Wiesenstücken oder mitten im Wald, um so auch Trockentoilette und Wasserquelle nutzen zu können. Häufiger Begleiter zu später Stund war fast immer der Kuckuck und tagsüber so einige Zitronenfalter und Blindschleichen.

Den Västra Vätterleden folgten wir weiter bis Mölltorp, wo wir wieder unsere Essensvorräte auffüllen konnten oder auch mussten, denn danach würde es für ca. zehn Tage keine Einkaufsmöglichkeit mehr geben. Auf dem weiteren Weg kamen wir durch ein altes Festungsgelände (Nähe Vaberget, um früher Karlsborg zu schützen), was sich viel über Schotterwege zog, bis wir schließlich an einem kleinen Nachbarsee vom Vättern (Bottonsjön) unser Zelt aufschlugen. Zwei warme, wohltuende Begegnungen bereicherten diese Tage. Welche und wie? Hier erfahrt ihrs.

So schön für uns die etwas wärmeren Temperaturen auch sind, so unschön ist es für Mack. Auch er braucht manchmal dann einen Tag Pause, um sein Schlafdefizit nachzuholen. Also blieben wir einen Tag am See und während es fast den ganzen Tag regnete, kühlte sich die Luft ein wenig ab.

Ein kulinarisches Highlight war der Folgetag, als wir vormittags in Forsvik ankamen und uns erst einmal mit jeweils zwei Stück Kuchen und Cola in einem gemütlichen Café an einer Schleuse stärkten. Dann weiter durch das schöne Städtchen mit kleinen Museums- und Kulturbereich und Häuschen wie aus Astrid Lindgrens Büchern und wieder hinein in Birken- und Kiefernwälder. Der Tag fing sehr sonnig an und wendete sich dann doch in intensive Regengüsse, was irgendwie den Weg manchmal länger werden lässt als er ist. So waren wir froh über einen wirklich wunderbar gelegenen Shelter in Stora Kalven an einem See inklusive vieler kleiner Inseln und inklusive Feuerholz, sodass wir abends (ohne Regen) ein Feuer zum Aufwärmen und Trocknen machen konnten.

Der darauffolgende Tag war ziemlich fordernd, weil wir wirklich fast klettern mussten oder es über so viele Steine und Wurzeln rauf und runter ging, dass wir manchmal für 1 Kilometer 45 Minuten brauchten. Der um die 20 Kilo schwere Rucksack hat dann doch manchmal mehr Zugkraft nach hinten als einem lieb ist.

Uns offenbarten sich aber tolle Aussichten auf Buchten, die fast wie Fjorde aussahen. Da bleibt man gern mal schnaufend am Gipfel stehen und bewundert die Natur. Fast direkt an einem der öffentlichen Badeplätze (Nähe Granvik) gab es für uns eine gemütliche Nacht im Shelter, während der Regen nachts wieder beruhigend auf das Dach prasselte.

Weiter ging es am nächsten Tag oft mit Blick durch die Bäume auf die schönen Buchten und die Weite des Sees. Wobei der Blick doch oft nach unten gerichtet ist, um nicht eine Rutschpartie auf den Wurzeln zu erleben. Auch das hab ich probiert und ein paar gute blaue Flecke erhalten 😉

Direkt am Weg, kurz vor dem Nationalpark Tividen, liegt der Campingplatz Stenkällegården. Unser Ziel des Tages. Der sehr gut deutsch sprechende Besitzer empfing uns sehr herzlich und freundlich, wir deckten uns aus seinem kleinen Laden mit Leckereien ein und bestellten für den nächsten Morgen ein paar frische Brötchen. Da wir ja gefühlt fast immer Hunger auf der Tour haben, gab es bei Ankunft auch Teilchen. Eins davon blieb uns besonders im Gedächtnis: es war überraschenderweise mit Lakritz-Gummibärchen-Geschmack. Sehr originell, sicherlich nicht unser Favorit, aber den ersten Hunger hat es gestillt.

Nach einem kühlen, erfrischenden Bier schliefen wir im Zelt ein und freuten uns auf Tividens am nächsten Tag. Der Västra Vätternleden mündet hier nämlich direkt in den Bergslagsleden, dem wir seitdem folgen. Der Regen hatte am frühen Morgen aufgehört, sodass die erste Schritte auf den Bergslagsleden bei sommerlichen 16 Grad begonnen.

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