Über uns

Ein Ort, an dem es uns allen dreien gut geht? Definitiv draußen. Auch wenn wir uns in unserem Zuhause in Wiedenbrück sehr wohlfühlen, so zieht es uns nach kurzer Zeit immer wieder raus. Draußen sein, Freiraum zu allen Seiten und eine Selbstbestimmtheit des Tagesverlaufs sind für uns so unfassbar wohltuend. Bewegungsdrang, Naturnähe und Neugierde auf was Neues kommen dann natürlich auch noch dazu. Die Aussage „Einfach leben“ oder „lebe einfach“ passt für uns und das bewusst mit seiner Doppeldeutigikeit.


Wenn ich zurückdenke, kenne ich das Bedürfnis nach Ruhe, Stille, in der Natur und draußen sein schon wirklich lange. Ich erinnere mich gut, mit ca. 13 Jahren den Wunsch geäußert zu haben: „Wenn ich groß bin, möchte ich gern auf einer ostfriesischen Insel leben und wohnen“. Irgendwie musste ich daran immer wieder denken als wir 2020 fast drei Monate in Schweden unterwegs waren. Nun ist Schweden sicherlich keine ostfriesische Insel, zumal wir nicht sooo oft an der schwedischen Küste waren, und dennoch gibt es für mich da Parallelen. Denn in Schweden erlebte ich wieder, wie gern ich draußen und in der unberührten und „echten“ Natur bin, wie sehr ich die unendliche Weite genieße und wie wohltuend ich es finde, weit weg von einem städtischen und zivilisationsbedingten Geräuschpegel zu sein.

Für mich ist das Draußensein einfach so unverfälscht, so pur und so angenehm im Gegensatz zu einem (beruflichen) Alltag, in dem es manchmal schwierig ist, authentisch zu sein bzw. in manchen Positionen/ Unternehmen vielleicht auch nicht gewünscht ist.

Zudem kommt es mir so vor, dass Bewegung und Aktivität schon immer wichtige Bestandteile in meinem Leben waren/sind. In den Wanderurlauben mit meinen Eltern und meinen beiden älteren Schwestern rannte ich, so erzählt man sich, als kleines Kind wohl eher den Berg hoch, als das ich schlenderte und später kamen dann Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Judo, Tennis und Joggen in wechselnder Intensität dazu. Und das Wandern blieb mir in den meisten Urlauben immer erhalten – Highlight natürlich die 7-tägige Alpenüberquerung zu Fuß von Oberstdorf nach Meran oder die 8-tägige Wanderung des Malerweges in der beeindruckenden Sächsischen Schweiz. Und auch das Wander-Yoga-Retreat in Österreich (mehr Infos HIER) hat mich sehr berreichert, auch wenn es „nur“ fünf Tage waren. Die Kombination aus viel Mediations- und Yogaeinheiten und dem Wandern zu kristiallblauen Bergseen, war wohltuend für Körper und Geist.

Und ein weiterer Aspekt verbindet mich mit unserer „Philosophie“ dieses Blogs, des frei und selbstbestimmt seins: die Reduktion von Besitz. In den letzten Jahren habe ich immer mehr Dinge entsorgt – manchmal von Freunden damit kommentiert, dass es bei mir doch sehr spärlich eingerichtet sei. Doch mir wurde immer klarer, dass ich zu ganz wenigen Dingen eine Beziehung habe, sondern nur zu engsten Freunden und Familienangehörigen und wie wichtig mir diese sind. Möbelstücke, Klamotten, Wohnung/Haus, Auto etc. habe ich sehr genossen oder kann ich genießen oder auch ein Wellnesswochenende oder andere Luxusartikel, aber gibt es das alles nicht, sondern ich habe nur die Anziehsachen, die in einen Rucksack passen oder in unseren Caddy, kann mich im See nur kalt waschen, koche mit einem Topf auf einem Trangia und lege mich abends in den Schlafsack auf eine 50 cm breite Isomatte… dann fehlt mir nichts, sondern ich bin unfassbar zufrieden, glücklich und frei und dankbar für das, was ich in dem Moment habe und für die Menschen, die mir nahe stehen.

Ich bin Tobias und freue mich, dass Du mehr über mich erfahren möchtest. Ich komme aus Ostwestfalen und obwohl es mich beruflich und privat immer in die weite Welt gezogen hat, bin ich bis jetzt diesem Fleckchen Land immer treu geblieben und hierhin zurückgekehrt. Meine Sehnsucht nach einsamen Orten, draußen sein und nach herzlichen Begegnungen mit fremden Menschen habe ich zum Großteil von meinem Vater geerbt. Er wäre freiwillig nie einen Meter zu Fuß gegangen, war beruflich pausenlos unterwegs und war daher fast nie zu Hause. Er war jedoch leidenschaftlicher Jäger und schloss, überall wo er war, schnell Freundschaften und fand Gleichgesinnte. Schon als kleines Kind haben meine Mutter und ich ihn öfters auf seinen jagdlichen Reisen begleitet und ich konnte es kaum erwarten, mit 16 Jahren meinen Jagdschein zu machen. In der Folge verbrachte ich viele Wochenenden mit Freunden auf der Jagd und da wir kein Geld hatten und auch zu geizig waren, schliefen wir meist auf den Frontsitzen im Auto, im Zelt, in einfachen Hütten oder einfach draußen. Es war herrlich!

Mein Vater war leidenschaftlich von dem Afrikavirus befallen. Zunächst machte er nur Geschäfte in Südafrika und Namibia aber mit der Zeit ergab es sich, dass wir eine Farm in Namibia unser eigen nennen durften. Fortan verbrachten wir dort jede freie Minute und für mich als Kind/Jugendlicher war es das Paradies. Unser nächster Nachbar war 10 km entfernt und zur nächsten Stadt waren es über 70 km. Man hörte nichts außer Vogelstimmen und das Zirpen der Grillen. Nachts war es so klar und dunkel, dass man Millionen Sterne sehen konnte. Auf der Farm gab es keine Heizung (im Juli/ August kann es dort sehr, sehr kalt sein), nur Generatorstrom (morgens und abends für 2 Stunden) und warmes Wasser musste in einem Boiler erst durch ein Holzfeuer erhitzt werden. Es war die absolute Freiheit, die ich so niemals wieder erleben durfte.

Ich lernte dort in einem alten hellblauem, verbeultem Toyota „Buschtaxi“ ohne Dach, Türen und heruntergeklappter Frontscheibe Autofahren, schoss mit Flinte und Büchse unser Abendessen, streifte einfach nur so durch die Wildnis oder kümmerte mich um die Rinder und Ziegen. Meine Eltern hatten immer Vertrauen in mich und ließen mich allein losziehen. Es wundert wohl nicht, dass ich mit 18 auf gepackten Koffern saß und nach Namibia auswandern wollte.

Meine Eltern waren jedoch garnicht begeistert und haben nichts unversucht gelassen, um mich umzustimmen, denn „der Junge muss ja erst was Ordentliches lernen“. Schließlich ließ ich mich weich kochen. Da ich keine Ahnung hatte, was ich (außer Farmer werden) gerne machen wollte, absolvierte ich erst mal eine kaufmännische Ausbildung. Es war tot langweilig und ich war froh, als ich diese endlich abgeschlossen hatte und weil ich gerade so dabei war, studierte ich danach noch Wirtschaftsrecht.

Nach meinem Abschluss arbeitete ich einige Jahre im Vertrieb, fuhr jedes Jahr über 100.000 km, schlief über 200 Tage im Jahr in Hotels und bereiste in einer Woche teilweise 4 verschiedene Länder (wobei ich manchmal gar nicht mehr wusste, in welchem ich gerade war). Der Job wurde sehr gut bezahlt, aber irgendwie war es nichts, was mich wirklich begeistert hätte. Nach einigen Jahren beschloss ich also, dass es nun genug ist und entschied mich, so ca. 2011, meine eigene Firma zu gründen und etwas aufzubauen, was mir wirklich Freude bereitet und das war Outdoorbekleidung herzustellen.

Ich nannte die Firma Roughstuff und wir waren im kleinen Rahmen recht erfolgreich mit der Herstellung von moderner Lodenbekleidung. Wir haben sogar einige Nachahmer hervorgebracht und bekanntere Firmen produzierten in der Folge das ein oder andere Bekleidungsstück aus Loden. Es war eine tolle Zeit, wir fühlten uns als Underdog sehr wohl, schlossen viele Freundschaften mit wunderbaren Menschen und Messen waren eigentlich Partys, an denen man Freunde und Gleichgesinnte trifft. Mit der Zeit merkte ich aber, dass mir die Entwicklung von Produkten mehr am Herzen liegt als die Leitung einer Firma mit all den administrativen Aufgaben, ewiger Rechnungsbezahlerei und dem „netten“ Kontakt mit Menschen vom Finanzamt, die nur mein Bestes (und davon reichlich) wollten. Ich verkaufte daher meine Firma im Sommer 2019 an Petromax, um ihnen bei dem Aufbau ihrer eigenen Bekleidungssparte zu helfen und fortan die Entwicklung der Petromax Bekleidung zu verantworten. Diese Aufgabe habe ich ungefähr 1 1/2 Jahre ausgeübt und habe dann zum 28.02.2021 gekündigt und beschlossen, erst mal eine längere Auszeit zu nehmen und über meine Erlebnisse und Gedanken in diesem Blog zu berichten.


Mack ist mittlerweile seit ca. 2015 bei mir (Tobias). Er stammte ursprünglich aus Irland, wo er von seinem Herrchen einfach zurück gelassen wurde, weil dieser lieber ohne ihn ausgewandert ist. Wir haben uns bei der Nothilfe Polarhunde Nord e.V. gefunden und wir beide merkten gleich, dass wir zusammen passen würden. Seit diesem Tag sind wir ein unzertrennliches Team und haben, bis auf ein paar Ausnahmen, seitdem fast jeden Tag zusammen verbracht. Seit jeher gibt es uns daher nur als Zweiergespann bzw. mittlerweile als Dreiergespann mit Insa. Mack ist ein typischer Husky und sehr eigenwillig. Von außen eine sehr raue und ruppige Schale, aber im Herzen ein weicher, rücksichtsvoller, lieber Freund.