Von Jönköping auf den Västra Vätterleden

Nachdem wir uns ein paar Tage in Jönköping erholt hatten und eine Dame beim Roten Kreuz mit unseren alten Schuhen und Rucksack glücklich gemacht haben, ging es für uns frisch erholt weiter gen Norden auf dem Västra Vätterleden. Unsere erste Etappe aus Jönköping heraus wäre fast ausschließlich über asphaltierte Straßen gewesen und da ich meinen Füßen das nicht antun wollte und wir auch Mack diesen Stress ersparen wollten, sind wir erst einige Kilometer mit dem Bus gefahren und konnten vom Ziel aus fast direkt auf den Wanderweg starten, der uns recht bald ins wunderbare Hökensås Naturreservat führte. Wir freuten uns sehr, denn für dir nächsten Tage ging der Weg fast ausschließlich über unbefestigte Wanderwege. Das Wetter sollte leider nicht so mitspielen, denn es waren für die nächsten Tage viel Regen und Schnee angesagt und so hatten wir ein paar nass-kalte Tage vor uns.

Wie auf dem Skåneleden gibt es auch hier im Abstand von 15-20 km Windshelter, die eigentlich immer unsere Tagesziele waren.
Der Shelter war sehr malerisch an einem kleinen Bachlauf gelegen, aber die Dachpappe war teilweise weggefegt und der Shelter dementsprechend feucht, sodass wir lieber in unserem Zelt geschlafen haben. Da es nachts wie aus Kübeln schüttete, war das genau die richtige Entscheidung. Das konnte unserer Stimmung aber keinen Abbruch geben, denn meine neuen Schuhe passten richtig gut und in Verbindung mit reichlich Tape hatte ich nach der Etappe keinen neuen Blasen! Ich war sehr sehr glücklich!

Das Wetter am nächsten Tag, war leider nicht besser, sodass wir nass und durchgefroren den nächsten Shelter erreichten. Es sollte nachts wieder recht kalt werden und da das Dach des Shelters nicht ganz so vertrauenserweckend war, bauten wir in der Nähe des Shelters wieder unser Zelt auf. Nasser Hund im Zelt ist etwas ganz wunderbares… Aber da kann der arme Kerl ja nichts dafür. Später kamen tatsächlich noch 2 weitere Wanderer, die dann doch noch den Shelter belegten und uns mit ein paar schwedischen Liedern in den Schlaf sangen. Es klang nur ein wenig schief… aber die Jungs hatten ihren Spaß und uns hat es nicht gestört.

Der nächste Morgen weckte uns mit reichlich Neuschnee und da das Wetter nicht besser werden sollte, packten wir schnell unser nasses Zelt ein und machten uns auf die nächste Etappe… Diesmal nur im Schnee. So richtig begeistert waren wir an diesem Tag irgendwie alle 3 nicht und so zog sich die Etappe dieses Mal wie Kaugummi und hielt einige Kletterpassagen, die per Halteseilen gesichert waren, für uns bereit.
Die kommende Nacht verbrachten wir in einem trockenen Shelter und waren dann doch froh, nicht in unser nasses Zelt zu müssen.

Am nächsten Tag kamen wir nicht so richtig in die Gänge und mit knapp 20 km würde es ein recht langer Tag werden. Gegen Mittag rafften wir uns dennoch auf und gingen die Etappe an. Der Weg führte leider über viele befestigte Wege, sodass unsere Füße recht schnell schmerzten. Nach 17 km kamen wir an einem verlockenden Platz vorbei, bei dem es zudem noch Wasser gab und so beschlossen wir spontan, dort zu bleiben. Zur Feier des Tages sollte es mal ein gefriergetrocknetes Essen geben. Insa hatte eine leckere Nudel Pilzpfanne und bei mir sollte es Chili con Carne geben. Geschmacklich lecker nur die steinharten Bohnen haben beim Essen doch etwas sehr im Mund geknackt und ich bin dann doch lieber auf Kekse umgestiegen… Also war’s nix mit der Belohnung.
Dafür stand für den nächsten Tag nur eine kurze Etappe an, denn wir wollten nach Hjo zum Einkaufen und es gab in Stadtnähe einen Campingplatz, auf dem wir duschen und waschen wollten. Auf dem Weg Richtung Hjo bekamen wir schon richtig Heißhunger auf alle möglichen Leckereien und fantasierten darüber, was wir als erstes Essen wollten. Es gab dann 2 Teilchen für jeden, dazu eine Cola und direkt danach ein Eis sowie 1 Liter Saft. Danach ging es uns wieder besser und wir waren nur leicht überzuckert. Der Campingplatz war schön und wir hatten eine ruhige Ecke ganz für uns alleine.
Für den nächsten Tag war erneut Regen angesagt, sodass wir noch einen Tag länger auf dem Campingplatz blieben und ganz in Ruhe waschen, duschen und auch die noch nicht ganz verheilten Füße pflegen konnten.

3 Kommentare zu „Von Jönköping auf den Västra Vätterleden

    1. Lieber Joachim, danke dir sehr für das schöne Feedback 😊. Als wir letztes Jahr dort waren, gab es im Mai tatsächlich noch mal einen „Kälteeinbruch“ mit Schnee und nachts ca minus 8 Grad. Planst du auch eine Tour in Schweden? Liebe Grüße zurück

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      1. Ich war im April und im August zwischen varberg, Göteborg und mullsjö wandern. Im April hat es bei uns auch noch geschneit. Jetzt plane ich im Februar zurück zu kommen um den Västra Vätterleden zu gehen. Bin mir aber wegen dem Klima nicht ganz sicher… Ich kann nicht einschätzen wieviel Schnee liegen wird, ob er im Februar begehbar ist usw.

        Schöne Weihnachten!!!

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